1430. März 27. Schelitz

Wir Bolko von Gotis gnaden Erbeling zu Oppoln vnd herre zu Obirsten Glogaw etc. Thuen kund allen dy desin briff sehn, hören ader lesen, Vffentlichen vnd Bekennen, Das der Andachtige herr Michel pfaffirer zu Fredrichsdurff an einem, vnd der Tüchtige Hanuschke Lorintcz von Kamyonka am andern teile mit den gebawern der Ganczen gemeyne zu Kotchendurff, als von der kirchentwegin des benanten durffis Cotchendurff, der Sachen mechticlich gancz an vns komen vnd gegangen seynt, wie wir das machen vnd aussprechin würdin, das sie das gancz Stete vnd vnuorbröchlichen czu ewigen geczeiten sullin halden. Des haben wir dirkand vnd czwischen En gemachet mit Rate vnser Eldestin, Alzo das der pfarrer, der Jczunt ist vnd in czukunftigen geczeiten sein wirt zu Fredrichsdurff, bestellen vnd haben sal, alzo ab Jrkeyn heyliger tag in derselben wachen seyn würde, an demselben heiligintage sal do dy messe gehabt werdin, vnd ob keyn heiliger tag in derselben wochen nichtis sein würde, So sal dy messe Jo des freitagis bestalt vnd gehalden werdin, vnd der pfarrer sal dorczu mit Im brengen vnd haben seinen schüler der do czur Mettin, Messe, vespern vnd propace lewten vnd thuen was sich zu kirchen dinste geburen würde, douor man dem schülere geben sal, als man das had vor aldirs gehalden vnd gegeben. Ouch von dem Sacramend des heiligen leichnams vnd der heiligen tawffe, ab man die in derselben kirchen haben sal vnd halden, das sullen die Prelaten vnd Eldestin des Thumes send Johannes zu Bresslaw dirkennen, vnd wie Is dy erkennen vnd machen, bey deme sal es bleiben vnd gehalden werdin. Ouch sal der benante pfafirer zu Fredrichsdurff dy lewte zu Cotkendurff berichten mit dem heligen leichnam In Irer kirchen am Montage vnd an der Mittewoch in der Martirwochen, vnd wer sich vorsewmen würde, der sal es zu Fredrichsdurff suchen. Gegeben vff Chrzelicz am Montage noch letare noch Cristi geburt firczenhundert Jar donoch in dem dreisigstem Jare.

Mit anhangendem beschädigtem Siegel in rothem Wachs.

Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 1, Urkunden des Klosters Czarnowanz. Hrsg von dr W. Wattenbach, Breslau 1857.